Die Crew und das Resümee der Reise

 

Die Crew – wir kennen uns noch nicht! Die Gruppe wurde von Bernd, unserem Guide und Veranstalter zusammengestellt. Es sind fünf Fahrzeuge plus Guide mit einem Einzelfahrer und vier Paaren. Wir werden uns am 15. Januar in Kairo erstmals treffen. Die Voraussetzungen für eine am Ende gelungene Reise sind: Teamgeist, Humor, Abenteuerlust und Gelassenheit und last not least: man sollte gut fahren können. Bernd ist ein erfahrener Guide und wir sind sicher, dass er passende Mitfahrer ausgewählt hat.

In Alexandria sind wir uns das erst Mal begegnet und werden ca. zwei Monate jede Stunde gemeinsam verbringen: eine Freundin schrieb mir dazu: das werden dann Freunde fürs Leben! Mal schauen.

Der erste Eindruck: es passt. Jetzt nach zwölf Tagen gemeinsames Fahren, Übernachten und gemeinsame Mahlzeiten sind wir wohl alle überzeugt, es harmoniert gut. Was ist aber, wenn einer oder ein Paar wegen Krankheit oder Panne ausfällt? Als wir in Assuan noch nicht wussten, ob Jörg sein Visum für den Sudan rechtzeitig bekommen würde und es dann endlich doch klappte, formulierte Edith: „Danke, dass du uns nicht auf die Solidaritätsprobe gestellt hast“.

Insgesamt sind wir sechs Fahrzeuge und zehn Personen.

DSC_0064 DSC_0053

Renate und Peter

DSC_0077 - Kopie DSC_0070

 

Doris und Volker

 

 

 

 

 

 

DSC_0149 - Kopie

DSC_0061

 

 

Edith und Uwe

 

DSC_0083

und Jörg, unser Schweizer Freund und Mitfahrer

 

Unser Guide ist Frank Röder. Er wurde uns erst am 30. Dezember präsentiert, weil der Tourguide Bernd andere Aufgaben wahrnehmen musste. Unsre Skepsis war groß: Bernd hatte diese Afrika-Expedition schon neunmal geleitet. Der Neue war erfahren, aber dieses Afrika hatte er noch nicht gemacht. Zwei Monate eine heterogene Gruppe durch eine unbekanntes Land mit unvorhersehbaren Situationen führen und für Harmonie in der Gruppe sorgen? Der erste Eindruck: spitznasig, schmallippig und etwas angespannt. Welche Menschen musste er in diesem Zeitraum führen? Würde es Spannungen geben? Ich war im Zeitraum vor unserer Abreise schon zweimal mit der Tourleitung aneinander geraten, weil ich die Informationen als unzureichend und die Vorausplanung mit unserer Kapstadt-Abwesenheit von Oktober bis Dezember als nicht abgestimmt bezeichnet hatte. Entsprechend seinen Vorinformationen begegnete uns Frank uns mit skeptischem Blick.

DSC_0073 - Kopie

Frank entpuppte sich während unserer ersten 14 Tage als sehr gut organisiert, ein wenig autoritär: „du bist hier nicht bei wünsch dir was, sondern bei so ist es“, sehr umsichtig und humorvoll. Als Gitte sich wegen einer Erkältung nicht wohl fühlte, schickte er ihr durchs Hotel eine Hühnersuppe und heißen Tee aufs Zimmer. Zwei der mitreisenden Paare hatten mit ihm schon größere Expeditionen gemacht und waren sehr von ihm angetan.

 

Unser Eindruck: einen besseren Guide hätten wir nicht bekommen können. Ich schreibe dies nach 3.600 Kilometer

.

Die Fahrzeuge der Teilnehmer sind:

DSC_0063

Toyota Landcruiser Prado, Jörg

DSC_0066

Toyota Hilux 2,5 Xtra Cab, Volker

DSC_0060

Landrover Defender TD4,  Peter

DSC_0069

Toyota HZJ79, Uwe

DSC_0045

Toyota Hilux 3,0, unser Rhino

DSC_0072

Toyota Landcruiser, Frank, der Offroader unseres Guides

Alle Fahrzeuge sind geländegängig und in gutem Zustand. Es ist nicht zu befürchten, dass größere Pannen auftreten. Ein Risikofaktor ist unsere Konzentration: die Fahrzeuge sind sehr schwer, die Reifen sind fürs Gelände sehr gut aber für Asphalt nicht so gut geeignet. Entsprechend lang sind die Bremswege. 50 Mal am Tag musste in Ägypten von 100 km/h ganz plötzlich auf 0 runter gebremst werden, weil urplötzlich ein Hindernis oder eine Straßensperre auftaucht. Wenn man dann nicht 100% konzentriert ist, reicht der Bremsweg nicht. Nachdem wir die ersten 3.600 Kilometer unfallfrei überstanden haben, werden wir es die restlichen 13.000 wohl auch noch schaffen.

DSC_0203 - Kopie

Am meinem 79. Geburtstag am 27. Februar 2016, zwei Tage vor Abschluss unserer Expedition durch Afrika sagte mit Gitte morgens: „ Ich wünsche dir, dass du noch lange so gesund und fit bleibst, damit wir noch viele solcher wunderschönen und erlebnisreichen Urlaube haben“. In einem Satz hat Gitte alles zusammengefasst. Vergessen ist der vielfältige Stress zwischendurch und auch schon mal Tränen.

  • Zur Gruppe: sind wir Freunde für’s Leben geworden? Das nicht gerade, aber Freunde – ja. Wir waren eine inhomogene Gruppe: zwei Offroad-Enthusiasten, zwei Gemäßigte und einer, der sich anfangs ein wenig schwer tat, mit seinem wunderschönen Toyota Prado mit 90 km/h weite Strecken über Rüttelpisten zu fahren. Nach meinem Empfinden hat die Gruppe es wunderbar gemeistert. Es gab anfangs Diskussionen, aber später nur noch Harmonie.
  • Zur Tour als Ganzes: mangelhafte Info-Politik vor der Reise und schlechte nicht ausreichend vorausplanende Organisation vor der Reise. Bzgl. des Tourablaufs gab es zwei oder drei Beanstandungen, aber zusammengefasst war aus meiner Sicht das Konzept ideal. Die Zeit war oft zu kurz und die Tageskilometer oft zu viel, aber wir hatten ja 45 Tage akzeptiert und somit muss man dann auch zum gewählten Kompromiss stehen. Das, was wir gesehen und erlebt haben war für und beide einmalig schön und erlebnisreich. Ich werde diese Tour stets als ein besonders beeindruckendes Erlebnis in Erinnerung behalten.
  • Zur Tourführung: Frank hat den Spagat zwischen Vorgaben von ORK, Wünschen der Teilnehmer und dem Bestreben für Harmonie und Zufriedenheit zu sorgen mustergültig gelöst. Sehr angenehm war, dass Frank bei den vielen kleinen und größeren technischen Problemen an den Fahrzeugen sofort zur Stelle war und souverän mit Rat und Tat geholfen hat. Ich würde ihn jederzeit wieder empfehlen.
  • Zum Fahrkönnen der Einzelnen: Jeder von uns hat die 12000 Kilometer, davon gut 5000 Kilometer offroad gut gemeistert: die Rüttelpisten und die Schlagloch-strecken mit unverminderter Geschwindigkeit von 60 – 80 km/h, die Schlamm- und Morast-Querfeldein-Fahrten und das Fahren in dichten Staubwolken.
  • Zu Problemen: es gab absolut keine Probleme bzgl. Sicherheit oder Diebstahl. Wir haben uns immer wohl gefühlt zwischen den Menschen, abgesehen von aufdringlich bettelnden Kindern und an den Grenzen auch von Erwachsenen.
  • Zu Krankheiten: aus gelegentlichen Magenverstimmungen und Durchfällen hat es keinerlei Krankheiten gegeben.
  • Zu Pannen: Es hat bei keinem Auto eine Reifenpanne gegeben, abgesehen von einer Materialermüdung bei einem Fahrzeug und einem selbst verschuldeten Platzer eines Reifens. Ein Fahrzeug hatte einen Vorderachsschaden mit Folgen. Ansonsten gab es täglich immer wieder kleine technische Probleme, die jedoch meisten von jedem selbst behoben werden konnten.
  • Zu Gitte: Im Eingangssatz ist alles ausgedrückt. Gitte hat sich anfangs sehr schwer damit getan, Staub und Sand nicht für Schmutz zu halten.
  • Zu mir persönlich: Ich habe meine 78 Lebensjahre nie gemerkt. Ich war stets fit und belastbar und nie müde. Ich habe mich auf der ganzen Tour wohl gefühlt und könnte durchaus im nächsten Jahr wieder etwas Ähnliches machen. Aber wir haben beschlossen, die zukünftigen Urlaube jetzt anders zu gestalten.

 

Gitte meint es gab auch Ausnahmen von „Nie müde“

20160224_184531

 

.